Fazit: Albtraum anstatt Traumhaus
Wenn ich den Bau unseres Hauses mit den unseren Nachbarn vergleiche, die schlüsselfertig gebaut haben, würde ich niemals wieder mit Zielsdorf Massivhaus bauen. Es gibt zahlreiche Gründe dafür (der Blog zeigt nur die Spitze des Eisbergs). Unser Haus ist nicht nur teuer, sondern auch qualitativ unterdurchschnittlich. Unser Qualitätsbaubegleiter bezeichnete es als einen "Bau mit sehr großen Toleranzen". Der Bauprozess und die Zeit danach waren extrem stressig und mit hohen Folgekosten verbunden, was meine Gesundheit erheblich beeinträchtigt hat. Ich bin als Kunde sehr unzufrieden mit der Leistung. Unsere Erwartungen an Kundenbetreuung, Kommunikation, Qualität, Organisation, Bauzeit und Vertrauensbasis wurden überhaupt nicht erfüllt. Das ist meine persönliche (vielleicht subjektive) Meinung. Jeder muss für sich selbst entscheiden. Ich wurde das Haus anders bauen, und mit anderer Firma, wenn ich ein neues Haus bauen muss. Das ist mein Fazit.
Letzte Woche habe ich einen anderen Kunden vom Zielsdorf kennengelernt. Er hat mich über den Blog und gemeinsame Bekannte gefunden (die Welt ist wirklich klein). Seine Erfahrungen mit der Firma sind nahezu identisch mit meinen.
Ein paar Zusatzpunkte:
1. Bauvertag. Bauverträge sind so schwammig und dünn formuliert, dass man später nicht genau weiß, was man bekommt. Die allgemeine Baubeschreibung von Zielsdorf ist kein Lastenheft (!!!). Es heißt, keine Garantie, dass es so gebaut wird, wie es in der allgemeinen Baubeschreibung steht. Unser Haus hat keine sogenannte Z-Folie (Mauersperrfolie), obwohl es in der allgemeinen Baubeschreibung auf dem Bild gezeigt wird. Das Angebot vom Fensterbauer (M&S Fenster GmbH) beschränkt sich auf die Abmessung und Farbe der Eingangstür. Null Info über Hersteller, Modell, Typ von Beschlägen und weitere wichtige Informationen, die zur Bestellung üblicherweise gehören. Wir bekommen eine Zylinderrossette aus Gummi anstatt Edelstahl (die uns bei der Bemusterung gezeigt wurde), da angeblich alles andere nicht passen würde. Es sieht so billig aus. Im Angebot ist es nicht definiert, deswegen darf der Fensterbauer alles einbauen, was er will.
2. Zuverlässigkeit. Vertrauen kann mit der Firma schwer aufbauen. Versprechen werden nicht gehalten. Empfehlungen führen oft zu mehr Kosten. Versprechungen vom Architekt Sven Schulte werden beim Bau vom Bauleiter nicht berücksichtigt. Uns wurde versprochen, dass Smarthome und zentrale Lüftungsanlage vor dem Baubeginn besprochen und in Details diskutiert wird. Das hatten wir nicht. Am Ende hat das Ganze zu enormen Stress, Zeitdruck und Mehrkosten (Folgekosten) geführt. Eine böse Überraschung hatten wir mit dem Dach, dass nicht winterfest war. Der Architekt versicherte uns vor dem Vertragsabschluss, dass die zentrale Lüftungsanlage so gebaut wird, damit keine Dämmung vom Dach nötig ist. Nur die Anlage selbst musste mit Dämmung von uns mit sehr geringerem Aufwand abgeklebt werden. Am Ende stellte es sich heraus, dass das ganze Dach doch gedämmt werden sollte. Klar auf unseren Kosten, weil es nicht im Vertrag steht. Der Aufwand war enorm, da Luftdichtigkeit im Bereich der Holzbalkendecke (mit vielen Schwachstellen) sehr schwer zu erstellen.
3. Zusammenarbeit. Keine richtige Zusammenarbeit. Zum Beispiel lehnte Herr Zielsdorf die gemeinsame Besichtigung vom Haus während des Bauens ab, obwohl es uns von seinem Architekt versprochen wurde. Keine Diskussionen über Schwachstellen, keine Empfehlungen bei der Bemusterung oder sonstige wichtige Dinge wie z.B. Kantenschutz oder Gefälle vom Estrich in der Garage. Wir haben es erst kurz vor der Abnahme erfahren, dass es sehr üblich ist und in unserem Baugebiet ohne Ausnahme gemacht wurde.
4. Umgehen mit Baumängeln. Fehler werden nicht zugegeben. Alles wird heruntergespielt. So war es auch bei den Stahlträgern, die eine rissige Wärmebrücke bildeten. Ich musste physikalische Berechnungen von selbst erstellen und erstellen lassen (extra Kosten), um den Bauleiter zu überzeugen, dass es sich um einen Baufehler handelte. Handwerker von Zielsdorf erzählen selten die Wahrheit. Sehr oft widersprechen sie sich selbst und geben falsche Informationen. Das spricht nicht gerade für Vertrauen. Bei anderen Subunternehmen auf unserer Baustelle war es zum Teil anders: Die Baufehler wurden anerkannt und fast direkt beseitigt, ohne weitere Diskussionen. Das war unsere Erwartung auch vom Zielsdorf. Die Brandschutztür schwitz, Schimmel verbreitet sich, vom Zielsdorf keine Rückmeldung auch nach Brief per Einschreiben.
5. Schlechte Kommunikation. Die Kommunikation war fast ausschließlich über E-Mails. 490 E-Mails wurde von mir innerhalb von ca 1,5 Jahren geschrieben. Telefonisch konnte ich den Bauleiter nie erreichen. Auf der Baustelle könnten wir ihn nur ein Mal erwischen. Uns wurde vom Architekt versprochen, dass wir unsere Bau- und Installationsideen mit Bauleiter vor Ort besprechen können. Das erlebten wir nicht. Für eigene Ideen hatten wir keine Zeit. Meldung von Mängeln (E-Mails schreiben fast jeden Abend) nahm die ganze frei Zeit in Anspruch. Einige Meldungen wurden in der Bauphase ignoriert (trotz mehrfaches Melden), so dass die Mangel erst nach der Hausübergabe bearbeitet und nicht immer erfolgreich beseitigt wurden, da es in einigen Fällen zu spät war. Auch die Geschichte mit der Wärmepumpe ist ein Paradebeispiel, wie "gut" die Kommunikation war.
6. Baudauer. Fast 1,5 Jahren (seit Vertragsunterschrift) bräuchte die Firma für ein "einfaches Haus". Versprochen wurden ca max. 12 Monaten, da "Bungalow mit Holzbalkendecke einfach" sei. In unserem Neubaugebiet wurde schlüsselfertige größere Häuser innerhalb von einem Jahr gebaut.
7. Smarthome. Herr Zielsdorf hatte keinerlei Berührungspunkte zum Thema Smarthome in unserem Bauvorhaben. Trotz der Versprechungen des Architekten durften wir mit dem Elektriker erst sprechen, als er mit der Installation beginnen musste. Wir standen unter enormem Zeitdruck, um das Smarthome zu planen. Für Fensterkontakte war schon zu spät. Die Fenster wurden fertiggestellt. Das Nachrüsten mit eingeschränkter Funktion würde uns ca. das Fünffache kosten. Der Elektriker selbst hatte zwar Erfahrung mit Smarthome, war jedoch kein Systemintegrator, was sich am Ende bemerkbar machte. Die vom Architekten "konservativ" geschätzten Kosten explodierten auf das Dreifache für eine minimale Smarthome-Installation (KNX), bei der die Programmierung von mir selbst erfolgte. Andernfalls wäre es noch teurer geworden.
8. Qualität. Nicht überzeugend und deutlich unter unseren Mindesterwartungen für das gezahlte Geld. Eine Qualitätsbaubegleitung würde ich bei der Firma sehr empfehlen. Trotz der Begleitung gab es eine Vielzahl von Baumängeln (der größte Teil der 490 E-Mails waren Mangelmeldungen). Die Haustür zur Garage schwitzt auch bei trockener Luft nach "Mangelbeseitigung" weiter. Es handelt sich um eine große Wärmebrücke, weil die Dämmung trotz unserer mehrfachen Bitten nicht durchgehend eingebracht wurde und die großen Lücken in der Dämmung einfach verspachtelt wurden. Durch Schalldämmprobleme können wir unsere Nachbarn auf deren Grundstücken gut hören, wenn sie normal sprechen. Dabei wurde bei Vertragsabschluss ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Lärmschutz für uns sehr wichtig ist. Qualität beginnt mit den Baustoffen. Wenn ich zurückblicke, beispielsweise auf das Dachholz, das wochenlang ungeschützt gelagert und dann mit Schimmel verbaut wurde, spricht das in keinem Fall für Qualität. Elektroinstallation nicht nach dem neusten DIN 18015-1. Und viele weiteren Beispiele findet man im Blog.
8. Subunternehmen. Der größte Teil der Subunternehmen haben zu weit entfernt ihren Standort. Zum Beispiel kommen die Sanitär- und Fensterbauer aus Haselünne und benötigen mindestens eine Stunde bis zu unserem Haus bei der besten Verkehrslage. Wenn gerade kein Handwerker in unserer Nähe ist, kommt keiner Mängel zu beseitigen. Die Mangelmeldungen werden einfach ignoriert. Uns wurde aber vor dem Vertragsabschluss versichert, dass die Handwerker bei jeder Meldung schnell da sind. Zum Thema Zuverlässigkeit.
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